Einige Smartphone-Modelle bieten schon von Grund auf Schutz vor Wasser. Indikator dafür ist die sogenannte Schutzart, eine Eignung von elektrischen Geräten gegen verschiedene Umgebungsbedingungen. Smartphone-Hersteller verwenden größtenteils International Protection Codes, die nach deutschen DIN Normen codiert werden. Aktuell bekanntester Vertreter dürfte das Sony XPERIA Z3 sein.
Das Sony Xperia Z3 verspricht auch im Falle des Falles Gelassenheit.Foto: Mit freundlicher Genehmigung von © Sony Mobile Communications.
Sony schreibt hier zum Beispiel (1): „Gemäß der Schutzarten IP65 und IP68 ist das Xperia Z3 staub- und wasserdicht. Sofern alle Anschlüsse und Abdeckungen fest verschlossen sind, ist das Smartphone (i) staubdicht, (ii) gemäß der Schutzart IP 65 gegen Wasserstrahlen mit geringem Druck aus allen Richtungen geschützt und (iii) kann gemäß der Schutzart IP68 maximal 1,5 Meter tief bis zu 30 Minuten unter Wasser (Süßwasser) verbleiben.“
Die IP-Codes
Was sich zunächst etwas unverständlich anhört, lässt sich besser erklären, wenn man die dahinterstehenden Codes kennt. Entscheidend ist das Kürzel IP65 bzw. IP68. Dabei steht IP für International Protection und die beiden Ziffern geben die Schutzintensität an. Die erste Ziffer bezieht sich auf den Schutz gegen Fremdkörper (bzw. deren Eindringen) den Schutz gegen Berührung, die zweite auf den Schutz gegen Wasser. Die Ziffer 6 steht dabei für „staubdicht“ (Fremdkörper) bzw. „vollständiger Schutz gegen Berührung“ und stellt die höchste Schutzstufe dar. Die Ziffer 5 bei IP 65 bedeutet einen „Schutz gegen Strahlwasser (Düse) aus beliebigem Winkel“ bzw. die 8 bei IP 68 „Schutz gegen dauerndes Untertauchen“.
So wird getestet
Um die Staubdichte des Gerätes zu überprüfen, wird ein Unterdruck (20mbar) im Gerät erzeugt, während sich dieses in einer abgeschlossenen Staubkammer gefüllt mit kleinstem Talkumpuder befindet. Wenn nach acht Stunden kein Staub in das Gerät eingedrungen ist, gilt es als staubdicht und erhält es Klasse IP6x.
Um das Gerät auf seine Wasserfestigkeit zu überprüfen, geht man folgendermaßen vor: Das Gerät wird in einem Tauchbecken versenkt, der Wasserstand über dem Smartphone etc. beträgt einen Meter. Hier verbleibt das Gerät für 30 Minuten. Wenn es diese Prozedur übersteht, hat es die Bedingungen für die Zertifizierung IPx7 erfüllt.
Angaben zum Schutz mit Vorsicht genießen
Üblicher Weise benutzen die Hersteller von Smartphones gerne Begriffe wie „wasserdicht“, weshalb wir nur empfehlen können, sich die Schutzart bzw. den Schutzgrad etwas genauer anzuschauen und nur in Verbindung mit den Empfehlungen des Herstellers zu betrachten. So gewährt das Samsung Galaxy S5 Wasserdichtigkeit und Staubschutz nach IP67, sollte aber nach Empfehlung von Samsung keinem Wasser mit erhöhtem Druck – wozu schon der Wasserstrahl eines Wasserhahns gehört – ausgesetzt werden. Teilweise ist das auch dem IP Code geschuldet. Denn bis IPx6 sind vorangegangene Schutzstufen inklusive, ab IP x7 allerdings nicht mehr. Das bedeutet, dass ein Smartphone mit IP x6 (Schutz gegen starkes Strahlwasser) automatisch IP x5 (Schutz gegen Strahlwasser (Düse) aus beliebigem Winkel) besitzt. So sind für das Sony XPERIA Z3 deshalb auch zwei Schutzarten angegeben, wobei das IP65 den Schutz gegen Strahlwasser (Düse) aus beliebigem Winkel) zum Ausdruck bringt, das IP68 den Schutz gegen dauerndes Untertauchen.
Beim Hersteller informieren
Solltet ihr auf der Suche nach einem Smartphone mit besonderem Schutz sein, so informiert euch beim Hersteller über die zertifizierten Schutzarten. Oft helfen euch die technischen Angaben auf der Produkt-Website oder das entsprechende Benutzerhandbuch weiter. Sofern vorhanden nutzt aktuelle Gerätetests als zusätzliche Informationsquelle bzw. letzte Absicherung.
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