Immer wieder werden wir gefragt, wie sich die Akkulaufzeit der Handys und Smartphones verbessern lässt bzw. wie man sein Smartphone am besten lädt. Viele Faustregeln sind aber mehr Irrtümer als wirklich nützlich für euer Smartphone. Sie resultieren aus der Zeit, als die meisten Geräte noch keine Lithium-Ionen-Akkus hatte. Wir klären für euch die üblichen Irrtümer im Umgang mit Handy-Akkus auf und geben euch ein paar Tipps zum richtigen Umgang mit Akkus.

Irrtum #1: Das erste lange Laden

Als noch nicht nahezu jedes Handy/Smartphone einen Lithium-Ionen-Akku hatte, hieß es, das Gerät vor dem ersten Gebrauch 24h zu laden. Auch heute noch, werden unterschiedliche Zeiten für das erste Laden empfohlen. Tatsache ist, dass das bei Lithium-Ionen-Akkus nicht notwendig ist und auch nicht zu einer verbesserten Ladezeit führt.

Irrtum #2: Der Memory-Effekt

Als Memory-Effekt wird der Kapazitätsverlust bezeichnet, der bei sehr häufiger Teilentladung auftritt. Der Akku scheint sich den Energiebedarf zu merken und statt der ursprünglichen, nur die bei den bisherigen Entladevorgängen benötigte Energiemenge zur Verfügung zu stellen. Dieser Effekt betrifft aber hauptsächlich Nickel-Cadmium-Akkus, Lithium-Ionen-Akkus sind von diesem Effekt nicht betroffen.

Irrtum #3: Das regelmäßige Entleeren.

Teilweise aus dem Memory-Effekt resultierend, galt lange Zeit, den Handy-Akku regelmäßig zu entleeren. Bei Lithium-Ionen-Akkus führt dies jedoch nicht zu einer längeren Lebenszeit - ganz im Gegenteil: Eine längere Lebenszeit des Akkus wird eher durch eine nichtvollständige Entladung begünstigt. Die optimale Entladung vor dem Laden liegt bei ca. 25%. (Da normale Handys aber schon ausgehen, bevor der Akku vollständig entleert ist, weil die Hersteller unterschiedliche Schutzschwellen benutzen, bedeuten 25% Akkustandsanzeige nicht gleich 25% Akkuladung. Wichtig ist nur, der Akku muss nicht vollständig entladen werden, bevor das Smartphone oder Handy ans Netz kann.)

Irrtum #4: Das Laden am USB-Anschluss des Rechners kann dem Akku schaden.

Da die Ladeelektronik, die den Ladevorgang überwacht, im zu ladenden Gerät - also eurem Smartphone - und nicht im Netzteil sitzt, schadet das Laden über den USB-Anschluss eines PC oder Notebooks weder dem Akkus des Handys noch dem des Rechners. Eine Überladung wird vermieden.

Irrtum #5: Geräte, die länger liegen bleiben, mit vollem Akku lagern.

Geräte mit Lithium-Ionen-Akku lagern am besten bei einem Ladezustand von etwa 70 Prozent. Der Akku sollte währenddessen aber weder zu hohen noch zu niedrigen Temperaturen ausgeliefert sein - optimaler Weise wird der Akku zur Lagerung aus dem Gerät entfernt.

Wer die Lebensdauer seines Handy-Akkus optimieren möchte, nimmt sich folgende Regeln zu Herzen: Das Smartphone muss nicht ausgehen, bevor man es laden kann/sollte. Der optimale Ladezustand eines Lithium-Ionen-Akkus liegt zwischen 30 und 70 Prozent. Dauerhaft hohe Ladezustände verringern die Lebenszeit eines Lithium-Ionen-Akkus. Vermeidet hohe Temperaturen - besonders bei hohem Ladezustand können sie irreversible Schäden am Smartphone-Akku verursachen.


[pg | 28.07.2014 | Abbildungen: eigen]